Sie haben sich ein Klavier gekauft und möchten dessen akustische Eigenschaften und Schönheit über viele Jahre und Jahrzehnte erhalten Mit der richtigen Pflege und dem richtigen Wissen im Umgang mit Ihrem Instrument wird dies kein Problem werden.
Transport
-Schon ein kleines Klavier kann zweihundert und mehr Kilogramm wiegen, ein Flügel dementsprechend mehr. Beim Transport, selbst über kurze Distanzen, ist es deshalb von Vorteil, sich auf die Arbeit einer professionellen Klavierspedition zu verlassen. Schäden am Instrument oder sogar an Ihrem eigenem Körper lassen sich so von vornherein vermeiden.
-Nach jedem Transport ist zu beachten, dass sich das Klavier immer an das neue Raumklima gewöhnen muss. Die Akklimatisierung kann mitunter einen längeren Zeitraum brauchen und führt zu einer Verstimmung des Instrumentes. Etwa vier bis acht Wochen nach dem Transport ist deshalb eine Stimmung zu empfehlen.
Standort
-Ein Klavier sollte grundsätzlich immer auf einem festem Untergrund so stehen, dass alle Stützen den Boden berühren und das Gewicht auf diesen auch gleichmäßig verteilt wird.
Mehr als 80% eines Klaviers besteht aus Holzkomponenten, der Rest ist hauptsächlich Filz, Leder und Stahl. Die Eigenschafften dieser Naturstoffe, und somit jene des Klaviers, hängen stark von der Raumtemperatur ab. Grundsätzlich gilt eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 70% sowie eine Temperatur von 20-25 Grad Celsius als optimal.
-Beim Aufstellen muss auf die Belüftung geachtet werden: Das Instrument sollte dabei idealerweise etwa acht bis zehn Zentimeter von der Wand entfernt stehen. Diese sollte eine Innenwand sein, da bei diesen Temperaturschwankungen geringer sind. Kältequellen( Fenster, Außentüren, usw.) und Wärmequellen( Heizkörper, direkte Sonnenstrahlung, Öfen,..) sollten nicht in unmittelbarer Nähe sein. Bei Fußbodenheizungen ist besondere Vorsicht angebracht. In diesem Fall sollte unbedingt der Rat eines Experten eingeholt werden.
-Gefährlich ist zu trockene Luft; sie kann zu Rissen im Holz führen. Besonders während der Heizperiode sollte daher mit einem Hygrometer kontrolliert werden, dass die Luftfeuchtigkeit nicht unter 45% fällt. Auf der anderen Seite kann zu hohe Luftfeuchtigkeit zu einer Verlangsamung der Hammermechanik, Rost, Verlust der Tastenempfindlichkeit und so weiter führen.
-Direkte Sonneneinstrahlung kann zum Ausbleichen der Oberfläche im Extremfall und bei starker Strahlung auch zu Verformungen der Oberfläche führen.
-Platzieren Sie das Klavier nach Möglichkeit in einem Raum mit guter Akustik. Sollten sich in einem Zimmer Geräusche eher konzentrieren, kann es leicht zu Tonverzögerungen und Echo kommen. Für einen vollkommen Klang sollte das Instrument daher in einem akustisch ausgeglichenem Zimmer aufgestellt werden. Bitte beachten Sie, dass Möbel und andere Einrichtungsgegenstände mitunter im großem Ausmaß das Klangbild beeinflussen können.
Pflege und Reinigung
-Die Reinigung der Oberfläche kann im Normalfall ganz einfach mit einem weichem und leicht angefeuchtetem Tuch erfolgen. Da Staub wie Schleifpapier wirken kann, ist beim Staubwischen darauf zu achten, den Lack nicht durch feine Kratzer zu beschädigen. Mit Reinigungsmitteln, und Wasser, ist sehr sparsam umzugehen und ein Eindringen in das Innere des Klaviers unbedingt zu vermeiden!
-Kleine Kratzer und Lackschäden können mit speziellen Poliermitteln wieder auf hochglanz gebracht werden. Diverse Produkte gibt es im Fachhandel. Bei Unklarheiten oder schwerwiegenderen Fällen ist es ratsam einen Fachman zu zuziehen.
-Bei der Reinigung der Klaviertasten gibt es einiges zu beachten. Wieder sollte ein leicht angefeuchtetes und weiches Tuch verwendet werden um die Oberseiten zu reinigen. Bei hartnäckigerem Schmutz und Flecken kann etwas Fensterputzmittel oder Flüssigseife verwendet werden. Elfenbeintasten und die Tastenseiten generell sollten nur trocken gereinigt werden.
-Der Innenraum eines Klaviers ist sehr sensibel und sollte daher nur vom Experten gereinigt werden.
Klavierstimmung
-Wie bereits erwähnt besteht ein Klavier zum Großsteil aus Naturmaterialien, welche auf äußere Umwelteinflüsse, wie Klimaänderungen und andere, reagieren und sich anpassen. Die rund zweihundert Saiten und der Rahmen sind davon natürlich nicht ausgenommen. Durch Veränderungen der Spannungen kommt es zu Änderungen der Tonhöhen; man spricht von einem verstimmten Klavier. Aus diesem Grund wird mindestens einmal im Jahr eine Stimmung Ihres Instrumentes durch einen Fachman empfohlen. Sollte über mehrere Jahre hinweg dies versäumt werden kann die Tonhöhe des Klaviers nur mehr durch mehrmaliges Stimmen wiederhergestellt werden, was für das Instrument erhebliche Risiken birgt.
Letztendendes bereitet ein gutgestimmtes Klavier jeder Pianistin und jedem Pianisten eine große Freude und bietet auch eine gute Grundlage zum Üben der Fähigkeiten!
